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Das ändert sich 2026 im E-Commerce – was Onlinehändler jetzt wissen sollten
Das Jahr 2026 bringt mehrere Änderungen im E-Commerce, die für Onlinehändler relevant werden. Dabei geht es weniger um kurzfristige Trends als um verbindliche Vorgaben auf EU-Ebene. Themen wie Verbraucherrechte, Nachhaltigkeitsaussagen, Produktinformationen und der Einsatz von KI rücken stärker in den Fokus.
Die E-Commerce Änderungen 2026 betreffen nicht jedes Geschäftsmodell gleichermaßen. Dennoch sollten Händler frühzeitig prüfen, welche Regelungen für sie relevant sind und ob bestehende Prozesse, Daten und Systeme darauf vorbereitet sind.
CBAM im E-Commerce: CO₂-Kosten für bestimmte Warenimporte ab 2026
Ab dem 1. Januar 2026 tritt der Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM) in seine Umsetzungsphase ein. Ziel ist es, für bestimmte Warenimporte aus Drittstaaten einen CO₂-Preis zu erheben und damit Wettbewerbsverzerrungen innerhalb der EU zu vermeiden.
Direkt betroffen sind aktuell vor allem Warengruppen wie Stahl, Aluminium, Zement oder Düngemittel. Für viele Onlinehändler greift CBAM daher nicht unmittelbar. Relevant wird die Regelung insbesondere für Händler, die selbst Waren aus Nicht-EU-Staaten importieren.
Indirekte Auswirkungen sind dennoch möglich. Steigende Einkaufspreise oder zusätzliche Anforderungen an Herkunfts- und Emissionsdaten können entlang der Lieferkette an Händler weitergegeben werden. Saubere Produkt- und Lieferantendaten gewinnen dadurch weiter an Bedeutung.
Ein Beispiel:
Ein Online-Shop für Outdoor-Möbel, der Stahl-Gestelle für Tische aus China bezieht und weiterverkauft ist betroffen. Eisen und Stahl gehören zu den zentralen Warengruppen des CBAM. Werden die Gestelle zollrechtlich als CBAM-relevante Stahlprodukte eingestuft und erfolgt der Import in eigener Verantwortung, unterliegt der Import den entsprechenden CBAM-Berichtspflichten. Ausschlaggebend ist dabei nicht der Verwendungszweck der Ware, sondern ausschließlich die korrekte zolltarifliche Einordnung.
Widerrufsbutton 2026: Neue Pflicht für Online-Shops
Ab dem 19. Juni 2026 wird ein verpflichtender Widerrufsbutton im Online-Shop eingeführt. Verbraucher sollen ihr Widerrufsrecht einfacher und eindeutiger ausüben können.
Der Button muss klar beschriftet, gut sichtbar platziert und technisch so umgesetzt sein, dass der Widerruf tatsächlich ausgelöst wird. Rein formale Lösungen oder versteckte Platzierungen reichen nicht aus.
Für Händler bedeutet das eine überschaubare, aber notwendige Anpassung im Shop – insbesondere bei individuellen Templates oder komplexen Checkout-Prozessen sollte die Umsetzung frühzeitig eingeplant werden.
Lesetipp: Widerrufsbutton ab 2026 ➞
Gewährleistung und Garantie: Neue Kennzeichnungspflichten ab 2026
Voraussichtlich ab September 2026 gelten neue Vorgaben (Richtline 2024/825 ) zur Darstellung von Gewährleistung und Garantie. Ziel ist es, Verbraucher klarer darüber zu informieren, welche Rechte gesetzlich bestehen und welche Leistungen freiwillig angeboten werden.
Künftig muss deutlicher zwischen:
- gesetzlicher Gewährleistung
- freiwilliger Garantie
unterschieden werden. Diese Informationen müssen transparent und verständlich dargestellt werden, etwa auf Produktdetailseiten oder bei Marktplatzangeboten.
Für Händler mit großen Sortimenten oder häufig wechselnden Garantiebedingungen wird eine strukturierte Pflege der Produktdaten zunehmend wichtiger. Hier kann ein PIM helfen.
Green Claims im E-Commerce: Strengere Regeln für Werbeaussagen
Ab voraussichtlich Juni 2026 gelten strengere Anforderungen an Umwelt- und Nachhaltigkeitsaussagen. Begriffe wie „klimaneutral“, „umweltfreundlich“ oder „nachhaltig“ dürfen nur noch verwendet werden, wenn sie belegbar, überprüfbar und transparent sind.
Betroffen sind unter anderem:
- Produktbeschreibungen
- Marketingtexte
- Nachhaltigkeitssiegel und Icons
Es werden nicht nur klassische Produktbeschreibungen geprüft, sondern auch angrenzende Inhalte, darunter:
- Icons, Labels und grafische Elemente mit Nachhaltigkeits- oder Umweltbezug
- Informationen zu Versand, Verpackung, Rücknahmeprozessen und Recyclingfähigkeit
- Aussagen rund um das Thema „umweltfreundlicher Versand“, denn diese müssen belegbar und transparent dargestellt werden.
- Allgemeine Nachhaltigkeitsversprechen auf Kategorieseiten oder im Footer, etwa „nachhaltig produziert“ oder „ressourcenschonend hergestellt“, sofern sie sich auf konkrete Produkte beziehen
Klare, belegbare Nachhaltigkeitsaussagen sorgen für mehr Transparenz und schaffen Vertrauen. Händler, die ihre Kommunikation präzise und nachvollziehbar gestalten, profitieren von rechtlicher Sicherheit und einer konsistenten Darstellung ihrer Produkte und Werte.
Recht auf Reparatur 2026: Neue Informationspflichten für Händler
Das neue Recht auf Reparatur gilt ab dem 31. Juli 2026. Ziel ist es, Produkte länger nutzbar zu machen und Reparaturen gegenüber Neuanschaffungen zu stärken.
Händler müssen transparenter darüber informieren, ob und wie Produkte repariert werden können. Besonders relevant ist das für Elektrogeräte und langlebige Konsumgüter. Künftig gewinnen Informationen zu Ersatzteilen, Reparaturmöglichkeiten und Serviceleistungen an Bedeutung. Diese Inhalte müssen klar auffindbar und verständlich dargestellt werden – sowohl vor als auch nach dem Kauf.
AI Act 2026: Was der EU-Rechtsrahmen für den E-Commerce bedeutet
Der EU-AI-Act wird ab August 2026 angewendet. Er verfolgt einen risikobasierten Ansatz: Nicht jede KI-Anwendung ist automatisch stark reguliert, doch Transparenz und Dokumentation werden wichtiger.
Im E-Commerce betrifft das unter anderem:
- personalisierte Produktempfehlungen
- automatisierte Preisgestaltung
- KI-gestützte Texte oder Chatbots
Händler sollten wissen, welche KI-Systeme sie einsetzen und wie diese eingeordnet werden. In vielen Fällen geht es weniger um Einschränkungen als um Nachvollziehbarkeit und klare Verantwortlichkeiten.
Lesetipp: AI Act ➞
Was Händler jetzt tun sollten – ohne Panik, aber mit Plan
2026 ist kein Jahr für hektische Schnellschüsse und es sind sicher noch mehr Änderungen, die im kommenden Jahr anstehen. Die meisten davon sind absehbar und lassen sich mit guter Vorbereitung sauber umsetzen.
Sinnvolle Schritte sind:
- Relevanz der einzelnen Regelungen für das eigene Geschäftsmodell prüfen
- Produkt-, Herkunfts- und Nachhaltigkeitsdaten strukturieren
- technische Flexibilität im Shop- und ERP-Umfeld sicherstellen
Eine frühzeitige Auseinandersetzung mit Daten und Prozessen erleichtert die spätere Umsetzung der neuen Anforderungen.
Fazit: Mehr Verbindlichkeit statt Revolution
Die E-Commerce Änderungen 2026 bringen keine grundlegende Neuausrichtung des Onlinehandels. Sie erhöhen jedoch den Anspruch an Transparenz, Nachvollziehbarkeit und saubere Informationen.
Händler, die auf strukturierte Daten, klare Kommunikation und flexible Systeme setzen, sind gut vorbereitet – und können die neuen Anforderungen effizient in bestehende Prozesse integrieren.
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